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Kleinbiotope im Garten

 

Ein naturnaher Garten kommt ohne Kunstdünger und Gift aus.

Naturgarten

 

Das ist kein Hexenwerk - sondern das Werk vieler kleiner Helfer.

 

Marienkäfer und Florfliegen lieben Blattläuse, genauso wie z.B. Blaumeisen, die pro Tag um die 800 Stück davon vertilgen.
Vögel und Schlupfwespen machen Jagd auf Raupen, Igel und Kröten verspeisen mit Vorliebe Nacktschnecken. Weinbergschnecken lassen Grünzeug in Ruhe - sie fressen lieber die Gelege von Nacktschnecken auf. Eine einzelne Fledermaus vertilgt pro Nacht mehrere tausend Insekten - davon viele Mücken.

Libellenlarve

Libellen sind passionierte Insektenfresser.
Sie führen eigentlich zwei Leben - das erste, als Larve, dauert bis zu 5 Jahre lang, die fliegenden Libellen leben nur wenige Monate. Libellen wie auch ihre Larven fressen Insekten alller Art, die Libellenlarven ernähren sich zum großen Teil von Mückenlarven.

Libellen leben nur in der Nähe von Gewässern - ihre Larven sind auf den Lebensraum Gewässer angewiesen.

Libellen-Paarung

All diese Schädlingsbekämpfer müssen aber irgendwo leben.

 

In 'aufgeräumten' Gärten ist für sie kein Platz.
In der 'Kulturlandschaft', die zunehmend in Gift und Gülle ersäuft, genausowenig.

Ganz anders in einem strukturreichen, naturnah angelegten Garten, der auch naturnah gepflegt wird.

Hier herrscht Vielfalt - Vielfalt der Arten, Vielfalt der Lebensräume.

So sind immer auch genügend natürliche Gegenspieler vorhanden, die unerwünschte Tiere dezimieren, so dass die "chemische Keule" gar nicht notwendig ist.

Ein naturnaher Garten ohne naturnahe Pflege - das funktioniert also nicht!


Blumenwiese

 

Kleinbiotope im Garten fördern Artenvielfalt

 

Hecken, Sträucher, Wiesen, Stauden und Gräser, Totholz und Steine, offene Sand- und Splittflächen und nicht zuletzt Wasser - das sind die Hauptelemente, die den Garten nicht nur für uns abwechslungsreich und lebenswert gestalten. Vielfalt
Steingarten Steingarten
Blumenwiese Drossel - badend

 

Hummelfutter

In Deutschland gibt es 41 Hummelarten, etwa die Hälfte davon steht auf der Roten Liste.


Etwa die Hälfte unserer auf Insektenbestäubung angewiesenen Kulturpflanzen werden überwiegend von Hummeln bestäubt.


Hummeln bauen meist unterirdische Nester. 
Wer Laub im Winter unter den Sträuchern liegenlässt, schafft auch Überwinterungsplätze für die Jungköniginnen, die im nächsten Jahr ein neues Volk gründen.

 

Natürlich kann man noch mehr tun:

  • Pflanzen verwenden, die besonders interessant für bestimmte Insekten sind.
  • Nistmöglichkeiten bauen und aufstellen.
  • Totholzhaufen anlegen.
  • Trockenmauern und / oder Steinhaufen bauen.
  • Nachtschwärmergarten mit z.B. Nachtviole, Levkojen und Nachtkerzen - indirekt als 'Fledermausfutterstelle'.
  • Sandarium bauen für Wildbienen.

... das sind nur ein paar Ideen.

Eine Verwendungsmöglichkeit für Totholz und Gehölzschnitt möchte ich Ihnen hier vorstellen:

Die Benjes-Hecke

Benjeshecke1 Benjeshecke2
Der Landschaftsgärtner Hermann Benjes (1937-2007) 'erfand' dieses Geflecht aus Baum- und Strauchschnitt.
Zunächst ist es eine ideale Lösung, um eine größere Menge an Zweigen und Geäst sinnvoll zu verwerten. Und es begrünt sich von selbst! Vögel bringen Samen an, und mit der Zeit entwickelt sich eine undurchdringliche Wildgehölzhecke.

 

Nisthilfen

 

Insektenhotel

So ein Insektenhotel ist natürlich klasse!

Der Bau selbst ist schon ein Abenteuer - vor allem für beteiligte Kids, und das Erfolgserlebnis - das Beobachten der Bewohner natürlich auch!

Aber bitte unten drunter ein kleines Sandarium für die vielen Wildbienenarten, die mit der Luxuswohnung nichts anfangen können. Ein knapper halber Quadratmeter offener Sand reicht schon aus.

Unten links: Vorne an der großen Birke ist ein Meisenkasten, etwas weiter unten - auf ihrer Rückseite: einer der Fledermauskästen.
Rechts: Einer der vier Starenkästen in unserem Grundstück.
Nistkasten Starenkasten